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Viel Applaus für „Harmonie“ Leutesheim und Gastsängerin Raphaela Stürmer

Eine Opernsängerin in der Leutesheimer Festhalle: Für das Jahreskonzert am vergangenen Samstag hatte Dirigent Dieter Baran mit seinen Musikern ein ambitioniertes und etwas außergewöhnliches Programm vorbereitet. Doch der Plan ging auf. Am Ende gab es viel Applaus und sogar Standing Ovations für die „Harmonie“ Leutesheim und die ausgebildete Sopranistin Raphaela Stürmer.

Die Musiker starteten mit dem Figaro-Marsch in ihr Konzert, der Arie des Figaro aus der Oper „Hochzeit des Figaro“. Damit eröffneten sie den ersten Teil des Konzerts, der ganz im Zeichen von „Oper, Operette und Lyrik“ stand. Die beiden charmanten jungen Moderatorinnen des Abends, Alina Fimeyer und Tabea Rudloff, übernahmen zum ersten Mal die Ansage bei einem Jahreskonzert des Vereins und führten dennoch souverän durch den Abend. Nach der Eröffnung ging es weiter mit dem Werk „Hänsel und Gretel“ aus der gleichnamigen Oper von Engelbert Humperdinck. Die Oper gilt als ausdrückliche Kinderoper und das aus gutem Grund: So waren bei diesem Stück viele bekannte Kindheitsmelodien zu hören, wie „Suse, liebe Suse“ oder auch „Brüderchen komm tanz mit mir“. Die „Harmonie“ entführte das Publikum mit diesem Stück in eine märchenhafte Traumwelt und erntete bereits jetzt viel Applaus, bevor mit „Trois odelettes“ eines der Hauptwerke des Abends anstand.

Die drei kleinen Oden, die der niederländische Komponist Jacob de Haan in einem Werk für Blasorchester und Sopran-Singstimme vertont hat, basieren auf drei Gedichten von Gerard de Nerval aus dem 19. Jahrhundert. Bei diesem Stück war zum ersten Mal an diesem Abend die Sängerin Raphaela Stürmer zu hören. Raphaela hat Operngesang an der Hochschule für Musik in Karlsruhe studiert. Die Sopranistin konnte bei den „Trois odelettes“, das in französischer Sprache vorgetragen wurde, gleich sehr verschiedene Facetten ihrer Stimme präsentieren. In drei Sätzen ging es von langsamer, verträumter, romantischer Lyrik über feurige spanische Musik mit Kastagnetten-Klängen bis hin zu einer großartigen lebensbejahenden Melodie. Bereits nach diesem Stück hatte die Sängerin das Publikum klar auf ihrer Seite. Es folgte „Tannhäuser Festival“, das die Musiker souverän meisterten, sowie ein Arrangement von Stefan Schwalgin der bekanntesten Lieder des Singspiels „Im weißen Rössl“.

Ein zweites Mal vor der Pause betrat dann Raphaela Stürmer bei „Die Fledermaus“ die Bühne. Das Arrangement von Kurt Gäble umfasst zwei Arien aus der Oper von Johann Strauss Sohn. Gekonnt ließ die Sängerin in der bekannten Arie „Mein Herr Marquis“ ihre Stimme in den Tonhöhen immer wieder anschwellen, um das bekannte charakteristische Lachen verspielt nachzuahmen.

Nach einer Pause widmete sich die Leutesheimer „Harmonie“ dann der moderneren Blasmusik und bekannten Musikern und Bands wie A-ha, Simply Red oder Joe Cocker. Besonders hervorzuheben im zweiten Teil ist das Werk „Mah Na Mah Na“, ein Solostück für Baritonsaxophon. Tabea Rudloff war bei ihrem allerersten Solo zu hören und erntete dafür viel Applaus. Gekonnt spielte sie schwungvoll die variierenden Passagen rund um das immer wiederkehrende tiefe „Mah Na Mah Na“.

Auch Raphaela Stürmer durfte im zweiten Teil nicht fehlen und sang „Fly with me“ aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“. Der Song, der die lebensbejahende Botschaft des Films auf wunderbare Weise einfängt, wurde einfühlsam und mitreißend vorgetragen. Am Ende durfte die „Harmonie“ die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen und der Applaus für die Musiker und die Gastsängerin hallte lange nach.

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