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Am Sonntagnachmittag musizierten die Kinder und Jugendlichen aus der Nachwuchsabteilung der „Harmonie“ Leutesheim im vollbesetzten Saal des Gasthaus Löwen für ihre Eltern, Verwandten und die Musikerinnen und Musiker. Bei einem gemeinsamen Hüttenwochenende in Hofstetten vor ein paar Wochen wurde für das Programm viel geprobt, und das hörte man: die einzelnen Gruppierungen, von den Blockflöten über diverse Instrumentalduette bis hin zur vielfältig besetzten Jugendgruppe, präsentierten ihre Stücke sehr gekonnt und ernteten viel Applaus für ihre Darbietungen.
Dass Rhythmik ebenfalls ein wichtiger Bestandteil von Musik ist, vermittelte die Gruppe der instrumentalen Neueinsteiger mit ihrer Bodypercussion.
Geleitet wird die Litzmer Jugendabteilung von Rainer Wörner, der die Jugendgruppe dirigiert, sowie Jugendleiterin Karin Albrecht; Orchestervorstand Jochen Hummel dankte beiden herzlich für ihr Engagement.



Das diesjährige Hüttenwochenende verbrachten unsere Jungmusiker vom 07.-09. November in Hofstetten bei Haslach.

Die Kinder und Jugendlichen, die an einem Instrument ausgebildet werden und zum Teil sogar schon im großen Orchester mitspielen, probten dort zusammen in verschiedenen Gruppierungen und studierten dabei hochmotiviert mehrere neue Stücke ein.

Neben der intensiven Probenarbeit blieb aber auch genügend Zeit zum spielen, um die Gegend rund um die Hütte zu erkunden, zum gemütlichen Beisammensein und um die sterneverdächtige Küche zu genießen. Eine Überraschung der besonderen Art war es, als die Jungmusiker spontan und gekonnt Plastikbecher, Flaschen, Gläser und sogar eine E-Gitarre zum Rhythmus-Instrument umfunktionierten.

Am Sonntag Vormittag fand dann ein Abschlusskonzert statt, bei dem jede Gruppe den anderen ihre neu gelernten Stücke vortrug.

Von den Ergebnissen der Probenarbeit können Sie sich im Rahmen eines
Konzertes unserer Jungmusiker selbst überzeugen: am 07. Dezember werden die einzelnen Gruppen im „Löwen“ ihr Können unter Beweis stellen.


Weitere Fotos vom Hüttenaufenthalt

Jahreskonzert: Leutesheim's 2013 startet mit musikalischem Paukenschlag

Von Christian Schäfer

Kehl-Leutesheim. Leutesheimer sind immer wieder für kulturelle Überraschungen gut. Sie stellen unter Beweis, dass junge Menschen auch heute noch angesichts der Mainstream-Flut ein Gespür und Talent für Musik haben und sich dafür begeistern lassen: Minutenlanger Applaus und Zugaben stellten dies unter Beweis.

Der 19-jährige Jaro Baran, Sohn des Leutesheimer Dirigenten Dieter Baran, und der Wolfacher Julian Belli (Jahrgang 1982) entführten die Besucher auf eine Klangreise in die Welt der Percussion-Instrumente. Eine Stunde lang begeisterten die beiden in der ausverkauften Festhalle mit ihrem Rhythmusgefühl. Der Sohn des Dirigenten wurde von Julian Belli ausgebildet, gewann den Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« und glänzte bei internationalen Wettbewerben. Dies Zurecht: Was die beiden jungen Erwachsenen darboten, war Rhythmus- und Klangkunst.

Beide spielten mit einer großen Leichtigkeit verschiedene Percussion-Iinstrumente - beispielsweise Vibraphon - und auf Trommeln. Ein Höhepunkt war der »Blues for Gilbert«, ein melancholisch-ruhiges Stück. Der bekannte amerikanische Vibraphonist Roy Ayers hätte es nicht besser hinbekommen, mit welchem Gefühl Jaro Baran das Vibraphon touchierte und sein Lehrer ihn am Schlagzeug dezent begleitete.

Bass-Salven peitschten durch den Festsaal, als Julian Belli ein afrikanisches Werk trommelte. Die Zuschauer in den vorderen Reihen spürten noch den vibrierenden Rhythmus, Jaro Baran begleitete ihn auf der Marimba.

Flinke Hände
Was Produzenten in den 1990er-Jahren in Londoner Kellerstuben an Computern für die Musikrichtung »Drum & Bass« aus Drumsamples alter Jazzrockplatten bastelten, konnten die Musiker auf ihre eigene Weise mit ihren flinken Händen, sie ließen Schlagstöcke auf die Percussions-Instru-mente niederprasseln.

Rocklegenden wie die Beatles und die Rolling Stones standen im Fokus des zweiten Teils des Konzertabends. Kritische Musikliebhaber, die von den besagten Bands und den immer gleichen Oldies überdrüssig sind, hörten am Samstagabend anderes, sozusagen Soundtracks aus der Jugend der meisten Konzertbesucher, welche die Harmonie Leutesheim unter der Leitung von Dirigent Dieter Baran auf ihre Weise spielte. Wie einst Peter Herbolzheimer und James Last interpretierten die Musiker der Harmonie die Stones-Klassiker wie »Satisfaction« auf eigene Weise.

Elektrische Gitarren vermissten die Zuhörer nicht. Die Kapelle verstand es, die entsprechenden Parts kraftvoll zu ersetzen. Wer Fantasie besaß, konnte sich den Gesang bei »Angie« hinzudenken, indem er dem Klang der Blechbläser folgte. Peter Kleine-Schaar packte diese Klassiker in ein Medley, das die Leutesheimer Musiker gekonnt umsetzten.

Auch Interpretation von Werken der lateinamerikanischen Jazz-Rock-Legende Carlos Santana konnten die Musiker der Harmonie so herüberbringen, dass nichts vom Glanz verloren ging. Schwungvoll spielten sie ein Portrait, das mehr als nur einen Hauch von Santana erkennen ließ, auch hier ersetzten die Blechbläser der Kapelle die fehlende Gitarre gekonnt.

Selbstbewusst und gekonnt moderierte die 17-jährige Lana Matejka durch den Abend.

Text/Quelle: Mittelbadische Presse

Der Mut wurde belohnt

Unterhaltungsmusik in herausragender Qualität bot der Musikverein »Harmonie« Leutesheim bei seinem Jahreskonzert am Samstagabend. Von Oscar Sala

Kehl-Leutesheim. »Ich will Freud’ und Spaß haben an der Musik«, lautet ein Wahlspruch des niederländischen Ausnahme-Komponisten Peter Kleine Schaars. Diesen Spaß und diese Freude hatten die Musiker des Musikvereins Leutesheim nicht nur beim Einstudieren seiner Werke. Die »Harmonie« ließ diese Freude auch bei ihrem Jahreskonzert am Samstag auf die Besucher in der ausverkauften Festhalle in Leutesheim überspringen. Es war eine Herausforderung: Kein anderer Verein in der Region hatte es bisher gewagt, an einem Abend nur Stücke von einem einzigen zeitgenössischen Musiker aufzuführen. Doch »Harmonie«-Chefdirigent Dieter Baran hat sich den Blick über den Tellerrand schon immer bewahrt. So war er so von der außergewöhnlichen Musikalität des 1962 in Deventer geborenen Komponisten, Musikers und Arrangeurs überzeugt, dass er sich dazu entschloss, die innovative Orchestermusik und moderne Arrangements des Niederländers in den Mittelpunkt des Jahreskonzerts zu stellen – dieser Mut wurde belohnt. Kleine Schaars hat eine eigene Handschrift entwickelt, die die unterschiedlichsten Stilrichtungen, seien es Eigenkompositionen oder Arrangements, prägt.

Tang bereicherte Konzert.

In den 13 Titeln, die die »Harmonie« hervorragend präsentierte, war die ganze Vielseitigkeit und Klasse des Komponisten enthalten – von ausgefallenen Harmonien und polyrhythmischen Parts, bis hin zu bemerkenswerte Arrangements wie in »Return to Neverland« und Musikgrößen wie Elvis, ABBA oder Nena. Die durchweg gut durchstrukturierten und mitreißenden Rhythmen enthielten oft jazzige Elemente , die immer wieder Überraschungseffekte ins Spiel brachten. Einen stilistischen Kontrast setzten »All I want is you« aus dem Phantom-der- Oper-Musical und »All cried out« von Alison Moyet. Stellvertretend für den breit angelegten musikalischen Reigen sei hier noch das Hauptwerk des Abends, das monumentale »Lebuinus ex Daventria« genannt, mit dem die »Harmonie« ein akustisches Großgemälde zauberte. Thematisch greift das Stück die Geschichte eines missionierenden Mönches in den Niederlanden auf.

Es war eine wahre Freude festzustellen, dass bei den Musikern der Nachwuchs nicht nur mit Spielfreude bei der Sache, sondern auch zahlreich vertreten war. Lobend zu erwähnen ist auch das Moderatoren- Paar Petra Hummel und Mario Hauß, das mit Charme und Witz durchs kurzweilige Programm führten.

Gesangssolistin Linda Tang bereicherte das Konzert mit ihrer samtig kräftigen Stimme. Das junge Talent hat jüngst beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« einen erstenPreis in der Kategorie Gesang/Pop geholt. Ihre unterschiedlichen Fassetten bewies die 18-Jährige aus Lahr unter anderem mit dem Latin-Klassiker »Wave« und einem betörenden »Girl from Ipanema«.

Stehende Ovationen

Mit einem schmissigen »Oh when the Saints« wollten sich die Solistin und die »Harmonie « nach zweieinhalb Stunden prächtiger Unterhaltung vom Publikum verabschieden – doch der »Noten-Hunger« der begeisterten Besucher, die mit stehenden Ovationen nach einem Nachschlag verlangten, war noch lange nicht gestillt. Schade, dass Schaars seine Anreise aus beruflichen Gründen kurzfristig absagen musste – er hätte am Spiel der Leutesheimer eine wahre Freude gehabt.

Weitere Eindrücke vom Jahreskonzert am 07.01.2012 sehen Sie hier

Ausnahmekönner an der Trompete: Chris Moschberger & Friends feierten zum Auftakt des Musikfestes in Leutesheim eine enthusiastische »Latin-Party«.Kehl-Leutesheim. »Ich bin platt: So viele Leute…« Chris Moschberger war sichtlich gerührt, als er zu Beginn der »Latin Night« in die Runde blickte. Rund 400 Besucher waren am Freitag ins Festzelt des Musikvereins Leutesheim geströmt, um »ihren« Chris bei seinem »Heimspiel« live zu erleben.

Jahrelang hatte der gebürtige Diersheimer in Leutesheim die Trompete geblasen – vielleicht das größte Talent, das dieser Verein hervorgebracht hat. Heute ist Moschberger Profi, spielt unter anderem bei den Heavytones, der Show-Band von TV-Entertainer Stefan Raab, und der WDR Big Band und tourt mit der Blassportgruppe durch ganz Deutschland – das sind schon namhafte Referenzen.

Ernste Töne hallen lange nach

Musikverein »Harmonie« Leutesheim befasste sich bei seinem Jahreskonzert mit Anne Franks Tagebuch

Ein zum Teil tief bewegendes Jahreskonzert gab der Musikverein »Harmonie« Leutesheim am Samstag. Es war nicht nur musikalisch, sondern auch politisch ein eindrucksvolles Statement. Von Michael Müller

Kehl-Leutesheim. Festlich begann der Musikverein »Harmonie« Leutesheim am Samstag sein Jahreskonzert in der Festhalle: Der »Aufzug der Meistersinger« aus Richard Wagners Oper mit seinen majestätischen Fanfarenstößen entpuppte sich als ideale Eröffnungsnummer.

Auch Jacob de Haans Vertonung von Hermann Hesses Gedicht »Stufen« lehnt sich stark an den Wagner’schen Duktus an. Erstmals hatte Dirigent Dieter Baran hierfür eine Profi-Sängerin engagiert: die Freiburger Mezzosopranistin Carolin Neukamm. Leben ist Wandel, sagt Hesse und macht mit seinen Worten Mut, dies als Chance zu begreifen – ohne dabei allerdings die Risiken zu verschweigen. Diese feinen Nuancen arbeiteten Orchester und Sängerin kunstvoll heraus.

Höhepunkt des Abends war jener Programmteil, indem sich das Orchester mit den Gräueln des Dritten Reiches auseinandersetzte. In diesem Jahr ist es 70 Jahre her, dass das jüdische Mädchen Anne Frank, die mit ihrer Familie vor den Nazis nach Amsterdam geflohen war, in ihrem Versteck entdeckt und ins KZ deportiert wurde – Anlass genug, den Opfern der Nazis ein musikalisches Denkmal zu setzen.

Es begann mit der Filmmusik zu Steven Spielbergs »Schindlers Liste«. Gastmusiker Wolfgang Schwarzmüller, erster Violinist im SWR-Sinfonieorchester Freiburg und damit ein Kollege Dieter Barans, leitete das Stück mit wehmütigen Streicherklängen ein. Anschließend lasen Lana Matejka, Madeline Göpper und Gloria Wirth Passagen aus Anne Franks berühmtem Tagebuch – untermalt von einsamen, leisen Glockenschlägen.
Achterbahn der Gefühle

Es folgte »The Story of Anne Frank«, das die Achterbahn der Gefühle, die Frank in ihrem weltbekannten Tagebuch ausdrückt, trefflich beschreibt: Da ist das junge Mädchen, das lernt zu lieben und nie den Glauben an ein besseres Morgen verliert – und das inmitten eines Krieges, dessen Schrecken sich immer wieder mit verschrobener Rhythmik, hektischen, dissonanten Bläsern und dräuendem Paukengegrummel brutal Bahn bricht. Am Ende meinte man, das Rattern des Todeszuges und die Schreie der Menschen in den Gaskammern zu hören.

Dieser Teil endete mit Maurice Ravels Vertonung des »Kaddish«, einem der wichtigsten jüdischen Gebete, das auch zum Totengedenken gesprochen wird. Wolfgang Schwarzmüller ließ die Violine klagen, dazu läutete Jaro Baran am Vibraphon das Totenglöcklein – ein Duett voller hochkonzentrierter Versammlung.

Der zweite Teil brachte die Zuhörer wieder zu den fröhlicheren Seiten des Lebens zurück – mit bekannten Melodien aus den Musicals von Andrew Lloyd Webber, zackigen Funk-Rhythmen und Rockigem von den Rolling Stones. Auch da hatten die Musiker einige Klippen zu überwinden. Vor allem »Demaziado Corazon« von Mink de Ville, das von kubanischen Elementen geprägt ist, erwies sich wegen des enormen Tempos als echte Prüfung – vor allem für die Trompeten und die Rhythmus-Abteilung.

Nach zweieinhalb Stunden und einer Zugabe endete ein Konzert, das vor allem aufgrund des bewegenden ersten Teils noch lange in den Köpfen nachhallte.

Quelle: Kehler Zeitung

Mehr Eindrücke vom Jahreskonzert 2014 sehen Sie hier.

Musikfest 2010 - Festbankett bringt wärmende Unterhaltung ins kühle »Litzmer« Festzelt

Kehl-Leutesheim (pr). Mit dem pompösen Marsch »Washington Grace« eröffnete die Harmonie Leutesheim am Samstagabend das Festbankett beim Musikfest.

»Wir haben lange überlegt, ob wir in langen Unterhosen kommen«, sagte Moderatorin Petra Hummel in Anspielung auf die zuletzt kalten Tage. Warm ums Herz wurde es den Besuchern im nicht gerade heimelig warmen, aber dennoch gut besetzten Festzelt spätestens beim zweiten Stück, »The Rock«. Filmmusik in drei Themen und imposanten Schlagzeugpassagen ließen kalte Hände aufeinander klatschen.


Bei »Ich bin ich«, dem bekannten Hit von »Rosenstolz«, gab es eine sehr gelungene Gesangseinlage von Orchestermitglied Bettina Karch. Mit der Filmmusik zu »Fluch der Karibik« entfesselten Dirigent Dieter Baran und sein Orchester eine furiose Breitseite sinfonischer Klänge.

Herbert Grönemeyer versteht es aus einfachen, banalen Dingen ein Hit zu machen, erklärte Petra Hummel vor »Männer«. Die Harmonie hätte wohl am liebsten die ganze Nacht gespielt, quasi »All Night long«. Just mit diesem Stück von Lionel Richie verabschiedete sich die Kapelle aber. Das Orchester ging etappenweise noch vor den Schlussklängen von der Bühne. Dieter Baran und das schwere Blech blieben. Den großen Applaus heimsten aber alle ein.

»Miteinander, füreinander« und »Keiner lebt für sich allein«: Der Sängerbund Leutesheim zeigte bei seinem Auftritt soziale Stärke. Doch nicht nur das. Nelly Weinberger mit ihren Sängerinnen und Sänger aus »Litze« begeisterten bei ihrem Auftritt mit gut einstudierten Liedern, die quer durch Europa führten. International eben, gerade so wie der Chor, erklärte dazu Martina Gasi. Der nämlich hätte drei waschechte Franzosen, eine Philippinin, fünf Honauer und diverse Aktive aus Auenheim in den eigenen Reihen, schmunzelte die Ansagerin.

Und so ging es im Sauseschritt über die Champs Elysees, ehe dann, angekommen in Österreich, wieder das Tempo raus genommen wurde. Mit Udo Jürgen zeigte der Gemischte Chor nicht nur frierenden Gästen den Platz an der Sonne.

Gerade noch rechtzeitig kamen die Rheinbischofsheimer zu ihrem Blasmusikauftritt. Zunächst hatte man sich im Festzelt über das Just in Time-Erscheinen ein wenig aufgeregt. Daheim hatten die Bischemer aber ein Kirchenkonzert, saßen quasi zwischen zwei Stühlen, platzten dann aber hinein ins kalte Litzmer Festzelt mit einem erwärmenden Auftritt. Manuel auf der Tuba war ein Höhepunkt. Einen hohen Anteil am gelungenen Vortrag des sehr jungen Orchesters hatte zudem Dirigent Martin Ebert. Der Vimbucher Musik- und Grundschullehrer war sogar als Sänger zu hören und erhielt für »Just a Gigolo« und »Ohne Krimi geht Mimi nie ins Bett« reichlich Applaus.

Helmut Gerhardt, Edgar Hummel und Rainer Wörner geehrt

Kehl-Leutesheim (pr). Romeo und Julia, Pech und Schwefel, Kraut und Rüben, Auenheimer und Leutesheim: Paare, die gut funktionieren, lösen Probleme, sagte am Samstagabend Harmonie-Chef Martin Karch bei anstehenden Ehrungen. In dieses Genre würden die beiden Trompeter des Musikvereins Leutsheim, Rainer Wörner und Edgar Hummel, bestens passen. Sie wurden am für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft im Musikverein geehrt. Dieter Mann aus Willstätt übereichte die Ehrennadel des Bundesverbandes. Auf 50 Jahre aktive Mitgliedschaft kann Helmut Gerhardt zurück blicken. Er wurde mit der »Großen goldenen Ehrennadel« ausgezeichnet. Der Basstuba-Spieler war von 1975 bis 1982 Erster Vorsitzender, holte in dieser Zeit Dieter Baran nach Leutesheim und führte das seinerzeit fast schon revolutionäre Stuhlkonzert in »Litze« ein. Karch bezeichnete ihn als sehr diskussionsfreundlich und meinte: »Entweder gehst du aus einem Gespräch mit ihm klüger oder demütiger raus.«

 

Wie seid Ihr (Dieter Baran und die Harmonie) eigentlich zusammengekommen, wie habt Ihr Euch gesucht und gefunden?

Helmut Gerhardt:
Wir haben damals einen neuen Dirigenten gesucht und uns umgehört. Uns wurde ein Musiker vom SWR, damals noch SWF, empfohlen, der uns wiederum Dieter Baran empfohlen hat: ein junger Posaunist beim SWF-Sinfonieorchester. Dieter hatte aber schon einen eigenen Verein als Dirigent und wollte keinen neuen. Weil wir dann aber so schnell niemanden finden konnten, hat er sich doch bereit erklärt, uns ein halbes Jahr aushilfsweise zu dirigieren. Schon in der ersten Probe haben wir alle eins gemerkt: Wir haben von Tuten und Blasen eigentlich keine Ahnung! Dieter konnte uns noch einiges beibringen. Zum Glück hat er sich dann nach vielen Gesprächen doch bereit erklärt, bei uns zu bleiben. Und heute, vierzig Jahre später, sagt er in den Proben immer noch Sätze wie: „Das Vorzeichen bleibt für den ganzen Takt erhalten“, mit genau der gleichen Gelassenheit und Ruhe wie am Anfang.

 

Wann habt Ihr so richtig gewusst, dass Dieter ein anderer, ein besonderer, und zwar ein besonders guter Dirigent ist?

Martin Karch:
Im Sommer 1979 oder 1980 waren wir auf einem Weinfest in Balingen am Kaiserstuhl. In jedem Winzerhof war etwas geboten, und zusätzlich waren im Dorf noch ein paar kleinere Festzelte aufgebaut; in einem davon spielten wir. Wir waren gut drauf, spielten recht flott (und vermutlich auch recht laut); jedenfalls ergab es sich, dass, je länger der Abend dauerte, sich immer mehr Gäste des Weinfestes in und vor unserem Zelt versammelten. Und wir gaben weiter fleißig Gas: Rock’n’Roll, Beatles, Western Songs, Spanischer Pfeffer etc.

Das Volk tobte. Als die Leute auch nach 2 Zugaben (Trompetenecho, Berliner Luft) immer noch keine Ruhe gaben, ließ Dieter das Air von Bach auflegen. Jetzt spinnt er, haben wir gedacht; doch weit gefehlt! Die Leute blieben mitten im Toben mit offenem Mund stehen, trauten ihren Augen und Ohren nicht, ließen sich langsam in ihre Träume geleiten und gingen leise und beseelt vondannen. Auch wir haben erst viel später gemerkt, was wir da eigentlich getan und bewirkt hatten: Wir haben den Menschen nach dem Feiern den Frieden für diesen Tag gegeben.

 

Wie war das damals mit dem ersten Stuhlkonzert, warum war das etwas Besonderes?

Karl Hummel:
Das erste Stuhlkonzert in der Leutesheimer Halle muss 1983 gewesen sein. Die heißen Diskussionen in der Vorstandschaft haben allerdings bestimmt schon zwei Jahre vorher angefangen: Wir hatten mit Dieter Baran unser erstes Kirchenkonzert hinter uns, so etwas hat es in der Region damals übrigens auch noch nicht gegeben. Wir haben gemerkt, dass das einfach eine ganz andere Stimmung ist, wenn man spielen kann, ohne dass die ganze Zeit Teller- oder Besteck-Geklapper stört und die Zuhörer durch das Essen abgelenkt sind. Von da an ging es los, wir haben in den Vorstandssitzungen immer wieder stundenlang hin und her überlegt: Kann man das machen, ein Stuhlkonzert in der Halle? Das sind die Leute nicht gewöhnt, dann kommt bestimmt niemand zum Konzert usw. Man kann sich das heute nicht mehr vorstellen, heute ist ein bestuhltes Konzert ja Gang und Gäbe.

Aber das war es damals eben nicht. Für die Idee sind wir von den anderen Vereinen auch belächelt worden. Und: Auch im Verein selbst waren einige dagegen. Am Konzertabend war die Halle voll. Das Konzert war gut angekommen, auch wenn man auch danach immer noch merkte, dass sich der eine oder andere erst an diese Art von Konzert gewöhnen musste. Erst ungefähr fünf Jahre später haben die Musik- und Gesangsvereine in der Region stillschweigend angefangen, das Ganze zu übernehmen.

 

Wie gestaltet Dieter Baran die Musikproben, wie geht er mit den Musikern um?

Jürgen Zeller:
Dieter Baran ist ein Musiker mit Leib und Seele, der die große Fähigkeit besitzt, sein Können an uns weiter zu geben. Seine Musikproben sind immer sehr gut vorbereitet, das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass sie nie langweilig sind. Er motiviert, er hört jeden Fehler, er singt uns immer wieder Stellen vor, die wir einfach rhythmisch nicht richtig spielen. Mit seiner „Eselsgeduld“ wird dies geprobt und einstudiert bis es dann endlich klappt. Während der 40jährigen Dirigententätigkeit hat er noch nie negativ gesprochen, noch nie einen Musiker bloßgestellt. Wenn er mit unserer Leistung unzufrieden ist, sagt er zu uns: „Da ist ja schon ganz viel Schönes dran“. Dann weiß jeder in der Kapelle: Das war wohl nichts.

Seine soziale Einstellung „bei uns darf jeder mitspielen“ überträgt sich auf jeden Musiker und schafft einen positiven Gemeinschaftssinn. Er versteht es, mit dem großen Altersunterschied in der Kapelle vom ältesten Musiker mit fast 80 Jahren bis zum jüngsten mit 13 Jahren gut umzugehen. Was mich persönlich begeistert, ist die Tatsache, dass er es immer schafft, uns zu einem Konzert punktgenau auf Höchstleistung zu bringen.

 

Wie ist es, einen so erfahrenen Musiker wie Dieter Baran als Dirigent zu haben?

Patrick Keck:
Vor ungefähr 15 Jahren hat Dieter uns alle auf einmal – wir waren damals um die 15 Jungmusiker – ins „große“ Orchester übernommen. Wir waren alle ganz aufgeregt und stolz, mitspielen zu dürfen, hatten aber auch Zweifel: Sind wir schon gut genug? Werden wir den Ansprüchen von Dieter gerecht? Mit seiner freundlichen und liebenswerten Art hat Dieter uns aber von Anfang an gefördert, motiviert und uns von da an jederzeit das Gefühl gegeben, dazuzugehören.

Mario Hauß:
Für uns ist Dieter Baran einfach DER Mann vornedran, vor der Harmonie. Wir kennen keinen anderen. Aber langweilig war es mit ihm trotzdem noch nie. Auch wenn wir immer noch die gleichen Sprüche hören wie vor 15 Jahren, als wir dazu gekommen sind, mit der gleichen Gelassenheit: „Forte-Piano bedeutet kurz laut und dann sofort leise“. Damit haben wir heute immer noch manchmal unsere Schwierigkeiten, vor allem mit dem leise spielen. Dieter nimmt uns das aber nicht krumm, sondern führt das nach dem x-ten Hinweis auf sein „zu lautes Dirigieren“ zurück.

 

Wie ist es jetzt, seit Dieter Baran als Berufsposaunist selbst kürzer tritt – hat sich da für die Harmonie etwas verändert?

Jochen Hummel:
Auf jeden Fall. Ich habe das Gefühl, dass Dieter, seit er im Ruhestand ist, noch mehr Energie für unseren Verein aufwendet. Das erkennt man nicht zuletzt daran, dass er mittlerweile auch bei unseren Zöglingen am Instrument ausbildet. Einen besseren Lehrer kann man sich wohl nicht vorstellen. Aber auch für die Musiker in der Kapelle hat das Auswirkungen. Er hat jetzt mehr Zeit für uns, die Proben kollidieren nicht mehr mit seinem Dienstplan beim SWR-Sinfonieorchester und manchmal meint man, er hört die Fehler in der Probe jetzt noch genauer heraus!

Dass Dieter uns auch im beruflichen Ruhestand die Treue hält, macht uns natürlich stolz. Ich hoffe, dass wir noch viele schöne Proben, Auftritte und gesellige Stunden mit ihm erleben dürfen. Einen Dieter Baran findet man nicht an jeder Ecke.

 

 

 

 

 

 

Kehl-Leutesheim. »Trotz des nasskalten Wetters herrschte beim Leutesheimer Musikfest am Sonntagvormittag im vollbesetzten Festzelt beste Stimmung. Unter dem Motto »Sommer, Sonne, Sand und Mee(h)r« ließen die Musiker um Dirigent Dieter Baran mit Blasmusik pur zwei Stunden lang die Sonne im Herzen des Publikums scheinen. Der Auftritt der »Harmonie« überzeugte einmal mehr durch Begeisterung, Schwung, viel Musikalität und erstaunliches solistisches Können.

<h1>Musikfest 2010 - Litzmer und Auemer- eine Symbiose, die funktioniert</h1>
<p>Kehl-Leutesheim (pr). Mit traditioneller Blasmusik, Volkstümlichem, Gaudi und Tanz endete das dreitätige Musikfest in Leutesheim.<br /><br /><img src="/images/contentimages/leu-musik-kleinmanns_150.jpg" border="0" style="margin: 3px; float: left;" />Beim Frühschoppenkonzert am Sonntagmorgen gab es unterhaltsame Blasmusik mit der Stadtkapelle Tengen aus dem Südschwarzwald. Beim Nachmittagkonzert waren die Gastkapellen aus Nesselried und Mösbach zur hören. Musikalische Abendunterhaltung gab es dann von der Kur- und Trachtenkapelle aus Sasbachwalden mit Dirigent Sven Heidt aus Diersheim.<br /><br /></p>
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<p><br /><img src="/images/contentimages/leu-musik-heimatbund_250.jpg" border="0" title="Heimatbund Auene" style="margin: 3px; float: left;" />Am Montag stand der Litzmer-Auemer-Tag auf dem Programm. Selten seien sie so nett eingeladen worden, sagte Marianne Schwing, Chefin des Heimatbundes Auenheim, am frühen Montagabend. Von ihrer Volkstanzgruppe gab es eindrucksvolle Auftritte zu sehen. Polka und Walzer waren Trumpf. Musikalisch begleitet wurden die sieben Tanzpaare von Annemarie, Jean-Marie und Albert aus dem Elsass. Zuvor war die volkstümliche Abteilung der Harmonie Leutesheim, die »Wiedeköpf« zu hören. Mit dabei war hier auch Trompeter Dirk Schoch, Chef der Harmonie Auenheim. Ansager Gerhard Wagner berichtete, dass die Kapelle letztes Jahr zehn Jahre und im April 2010 elf Jahre alt wurde. »In drei Jahren haben wir dann Konfirmation«, witzelte Wagner. Locker und beschwingt ging es weiter. Gekonnte Gesangseinlagen gab es von Ortsvorsteher Ernst Kleinmann und seiner Frau Anita, unter anderem bei »Litzmer Musikanten spielen auf«.<br /><br />Dieter Thorwarth philosophierte über die Symbiose zwischen Auenheim und Leutesheim. Die Sparzwänge der Stadt könnten dazu führen, dass die Rathäuser der beiden Ortschaften umfunktioniert werden, sagte Thorwarth. Ein Ein-Euro-Laden im Gebäude der Auenheimer Ortsverwaltung und ein Spielsalon im ehrwürdigen Litzmer Rathaus? Dieter Thorwarth malte den Teufel an die Wand, rechnete am Schluss aber nicht damit, dass es so weit kommt. <br /><br />Wie gut sich die beiden Ortschaften verstehen, wurde bei einem sportlichen Vergleich am Montagabend demonstriert. Sportlich und fair ging es zu bei dem von Jochen Hummel und Martin Schneider moderierten, lebendigen Live-Kicker-Turnier. Eine gemischte Mannschaft vom Trachten- und Musikverein Auenheim siegte vor der Feuerwehr Leutesheim und den Mannen aus »Auene«. <br /><br />Die Leutesheimer hatten eigens für ihre Gäste aus Auenheim einen Bus-Pendeldienst eingerichtet, den der »Shuttle-Peter« übernahm. Und so waren die Besucher aus dem Nachbarort auch reichlich im Leutesheimer Festzelt vertreten. Den Schlusspunkt setzte die Tanzband »Red Devils« mit heißen Rhythmen aus den fünfziger und sechziger Jahren.</p>