Logo der Harmonie Leutesheim

Kehl-Leutesheim. »Trotz des nasskalten Wetters herrschte beim Leutesheimer Musikfest am Sonntagvormittag im vollbesetzten Festzelt beste Stimmung. Unter dem Motto »Sommer, Sonne, Sand und Mee(h)r« ließen die Musiker um Dirigent Dieter Baran mit Blasmusik pur zwei Stunden lang die Sonne im Herzen des Publikums scheinen. Der Auftritt der »Harmonie« überzeugte einmal mehr durch Begeisterung, Schwung, viel Musikalität und erstaunliches solistisches Können.

Die bewusst gewollte Abwechslung von Stilrichtungen ist das große Anliegen der Leutesheimer Musiker, die wieder ein kurzweiliges Programm mitgebracht hatten. Nach einem grandiosen Auftakt mit »On Wings of liberty« kündigte die junge Moderatorin Lana Matejka mehrere bekannten Hits an, darunter ein eindringliches »One Moment in Time« und ein mitreißender »Mambo Nr. 5«.

Natürlich durften hier die Rock- und Poplegenden wie die Rolling Stones und Santana nicht fehlen. Aber auch die Liebhaber der traditionellen Blasmusik konnten sich über Stücke wie die »Prager Gassen Polka«, den »Captain America Marsch« oder »Auf der Jagd« freuen, wo der eine oder andere Schuss fiel. Überhaupt bewiesen Dieter Baran und seine Harmonie-Musiker wieder viel Humor und hatten die eine oder andere Überraschung auf Lager.

Mit rotem Jackett und Sonnenbrille wagte sich Martin Schneider, alias »Psy« auf die Bühne und legte ein »Gangnam Style« aufs Parkett, das die Festzeltwände wackeln ließ – und das Ganze auch noch auf Koreanisch...

Ein echter Carrell
Da setzte es Beifallsstürme. Dass Sonne und Regen höchstaktuelle Themen sind, ist mittlerweile allen klar, wie die Stücke »Walking on sunshine« und »It’s raining men« bewiesen. Was allerdings neu ist, ist das Gesangstalent von Orchestervorstand Jochen Hummel, der sich bei »Wann wird’s mal wieder richtig Sommer« als ganzer »Carrell« entpuppte.

Special Guest Chris Moschberger erwies sich als Ausnahmetrompeter, dessen Spiel trotz seines ausdrucksstark-druckvollen Klangs erstaunlich unbeschwert swingend daherkommt. Mit großer Klarheit und Präzision modellierte er seine Soli, etwa bei rhythmisch-schwungvollen Latin-Hits wie »Macarena« oder »La Bamba«. Mit dem Bravourstück »A Tribute to Harry James« stellte der Trompeten-Profi sein hervorragendes Können unter Beweis und bekam vom Publikum begeisterten Beifall. Nicht minder beeindruckend ist die Souveränität, welche die Harmonie-Instrumentalisten bei ihren Soli an den Tag legten. Hervorzuheben sind hier die viel umjubelten Einlagen von Jaro Baran (Xylophon), Thomas Zink (Klarinette), Corinna Kübler und Simone Fischer (Saxophon) und nicht zuletzt Marc Hummel bei seinem schönen Trompeten-Duo in der »Sehnsuchtsmelodie« mit Chris Moschberger.

Die Zuhörer forderten begeistert zu Konzertschluss eine Zugabe, die der Musikverein gerne gewährte. Mit »Zirkus Renz« und dem artistischen Einsatz von Jaro Baran am Xylophon beendete die Harmonie dieses erneut sehr hörenswerte Konzert.

Bunter Querschnitt
Am frühen Abend ging es beschwingt weiter mit dem Musikverein Diersheim unter der Leitung von Olivier Metzler. Und am Abend sollten schließlich »Die Katastrophensänger« folgen, die mit einem bunten Querschnitt ihrer Schliffdi- und Fastnachtsauftritte für spaßige Unterhaltung sorgten und den Sonntag musikalisch abrundeten. Die befreundete Kapelle aus Bodersweier musste aufgrund eines Todesfalles kurzfristig absagen.

Quelle: Mittelbadische Presse/bo.de/Autor: Oscar Sala

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